Was ist eigentlich der genaue Unterschied zwischen einem „Homöopath“ und einem „Heilpraktiker“? Ich habe nach wie vor das Gefühl, dass diese beiden Begriffe automatisch gleichgesetzt werden. Das eine hat aber nicht unbedingt etwas mit dem anderen zutun. Auch in meinem Bekannten- und Verwandtenkreis höre ich immer mal wieder „Die Ailyn ist ja Homöopathin…“ und dann muss ich das Gespräch immer unterbrechen, weil das nicht stimmt.
Unterschied Heilpraktiker und Homöopath
Wenn du Heilpraktiker werden möchtest, durchläufst du eine Ausbildung von durchschnittlich 3-4 Jahren und lernst alles über die Schulmedizin. Dann geht´s ab zur Prüfung – die übrigens extrem schwer ist (90 % Durchfallquote ?). Bestehst du die Prüfung erhälst du den Titel „Heilpraktiker/in“. Zu diesem Zeitpunkt haben die meisten Heilpraktiker entweder schon während der Ausbildungszeit naturheilkundliche Fortbildungen belegt oder sie stehen nun im Nachhinein an. Schließlich wirst du in der Prüfung nicht über naturheilkundliche Themen geprüft – Schade eigentlich!
Du fängst also an dich zu spezialisieren, z.B. in Pflanzenheilkunde, manueller Therapie oder auch HOMÖOPATHIE. Du belegst einen Kurs in Homöopathie und bist dann… Nein, nicht Homöopath, sondern nach wie vor „Heilpraktiker mit Spezialisierung auf Homöopathie“. Den Titel „Homöopath“ darf nur der Arzt tragen – der Heilpraktiker bleibt bei seinem Titel. Dies wird streng geregelt. So darf der Heilpraktiker beispielsweise diese Art von Begriff auch niemals auf seinem Türschild verwenden. Es heißt per Gesetz, dass keine „arztähnlichen Begriffe“ verwendet werden dürfen.
Ein „Homöopath“ ist also im Volksmund nach wie vor jemand der mit Globuli (Homöopathie) arbeitet – also meist ein Heilpraktiker (auch wenn der Titel nicht korrekt ist). So wird dieser Begriff nun mal von den meisten Menschen verwendet. Ihr kennt nun den genauen Unterschied.
Ein Anliegen von mir
Warum ich dazu was sagen wollte? Ich arbeite kaum mit Homöopathie. Ja, ich bin wohl ein sogenannter „Homöopathie-Skeptiker“. Das bedeutet aber nicht, dass ich nicht daran glaube. Ich kann mich einfach mit anderen Therapieformen besser anfreunden. Ich gehöre auch nicht zur Anti-Homöopathie-Bewegung, die der Ansicht ist, Homoöpathie würde nur aufgrund des Placebo-Effektes wirken. Das muss ich zurückweisen, denn die Homöopathie wirkt in vielen anschaulichen Beispielen auch bei Säuglingen. Also muss meiner Meinung nach etwas daran sein. Auch wenn wir uns schwer tun daran zu glauben, dass ein Mittel ohne Substanz tatsächlich wirken könnte, ist dies durchaus möglich. Auch ein „Hauch von Impuls“ ist durchaus in der Lage etwas im Körper auszulösen. Aber nun zurück zum Thema. Wenn ich mir meine gesamten Therapiepläne anschaue, dann besteht evtl. 3 % der Therapieempfehlungen aus homöopathischen Komplexmitteln. Ich bin einfach jemand der hauptsächlich über Pflanzen oder Mittel mit Substanz arbeitet. Trotzdem habe auch ich gute Erfahrungen mit dem ein oder anderen homöpathischen Mittel sammeln können und mit anderen eben nicht. Homöpathische Mittel, welche ich als wirksam betrachte, verordne ich auch mal gerne.
Da kann man sich jetzt natürlich drüber streiten, was hier wohl besser ist. Ich ärgere mich ein bisschen, wenn jemand sagt, dass ich „Homöopathin“ bin – weil ich einfach Heilpraktikerin bin und auch nicht nur auf „Globulis“ reduziert werden möchte.
Wer mehr zu meiner Ausbildung wissen möchte, kann gerne mal in diesen Beitrag reinschauen.
Bis bald,
Eure Ailyn
Oh, das ist ja eine sehr hohe Durchfallquote bei der Ausbildung zur Heilpraktikerin. Ich wusste gar nicht, dass dort nur schulmedizinisches Wissen abgefragt wird. Ich habe ganz gute Erfahrungen mit homöopathischen Arzeneimitteln für Kinder gemacht. Ich selbst nehme kaum Medikamente, gesunde Ernährung war bisher für mich das Beste.