Hast du eine persönliche „Ruheoase“? Letztens im Urlaub ist mir mal wieder aufgefallen wie schade es doch ist, dass wir teilweise nur im Urlaub wirklich runterfahren können. Das ganze Jahr arbeiten wir Woche für Woche, Tag für Tag, um uns am Ende zwei Wochen Spaß und Entspannung am anderen Ende der Welt leisten zu können.
Gehst du oder rennst du schon?
Hier werden wir zu oft an das berühmte Hamsterrad erinnert. Wenn wir jedoch lernen uns bewusst Zeit für uns und die Dinge zu nehmen, die uns wichtig sind, können wir wundervolle Ruheoasen in unseren eigenen Vier Wänden schaffen. Eine Ruheoase muss kein bestimmter Platz sein, es kann auch eine bestimmte Aktivität sein, die du bewusst genießt. Lesen, Meditieren, im Wald spazieren gehen. Einfach entspannen. Erinnere dich immer daran, dass deine Termine für dein Wohlbefinden genauso geplant werden sollten wie ein Termin bei der Arbeit. Halte dich regelmäßig daran, um immer wieder bei dir selbst anzukommen.
Nur wer regelmäßig entspannt kann sich im Berufsalltag besser zurechtfinden. Wir müssen regelmäßig auftanken, um starken Stress und Anspannung abbauen zu können. Leistungsfähigkeit ergibt sich auf lange Sicht nur dadurch, dass der Mensch auch hin und wieder runterkommt und seine eigenen Bedürfnisse beachtet.
Meine Ruheoase, wenn ich NICHT im Urlaub bin
Es muss nicht gleich ein Urlaub am Meer sein. Wenn wir uns bewusst Plätze und Situationen schaffen, in denen wir uns entspannen können, ist es auch möglich Urlaub in den eigenen Vier Wänden zu erleben. Hier meine ganz persönlichen Ruheoasen:
- Lange Spaziergänge in der Natur, am Liebsten gemeinsam mit meinem Mann. Hier kann ich richtig schön abschalten. Ich lasse mich gerne von Blumen und Tieren ablenken, die wir meistens am Waldrand finden. Aber die Natur hier am Bodensee ist sowieso wunderschön.
- Auf der Couch mit einem guten Tee und einem spannenden Buch. Zuletzt habe ich die Harry Potter Reihe, die Bücherdiebin und Honigtot gelesen.
- Meditation, wenn mir danach ist für 10-15 Minuten. Hier nutze ich auch mal gerne mein Yoga-Augenkissen, welches wunderbar nach Lavendel duftet und mich auch gut einschlafen lässt.
- Sport, beispielsweise Zirkeltraining oder Ausdauer. Es muss definitiv nicht joggen sein. Ich bin eh kein Befürworter von Sportarten, die noch mehr Adrenalin und Cortisol ausschütten (Stresshormone), wenn man eh schon am Anschlag und total überlastet ist.
- Etwas feines Kochen, das auch mal Zeit beansprucht. Hier kann ich beim Schnippeln abschalten und werde vom Alltag abgelenkt. Gerne probiere ich auch neue Rezepte aus – du kannst ja gerne auch mal hier auf der Seite stöbern 🙂
Der Gedanke, dass viele Menschen in ihren eigenen vier Wänden nicht mehr zu Ruhe kommen können, macht mich traurig. Muss es denn immer gleich ein Urlaub sein, um wirklich vom Alltagsstress entfliehen zu können? Ich denke nicht. Versteh mich nicht falsch – ich finde es gut und wichtig, dass man die Welt entdeckt und auch mal auf diese Art und Weise aus seinem gewohnten Umfeld kommt. Was ich aber bemerkt habe ist, dass viele Menschen sich gar keine Ruheoasen mehr schaffen möchten. Oftmals fallen Sätze wie „Ich kann mich nur im Urlaub entspannen“ oder „zu Hause fällt mir die Decke auf den Kopf“.
Dabei gibt es eine Vielzahl an Werkzeugen, die man sich schaffen kann, um erfolgreich entspannen zu können. Die meisten von uns wollen sie jedoch nicht nutzen. Man redet sich zu Hause häufig ein, dass man keine Zeit dazu hat. Dabei reichen 15-30 Minuten aus, um einen stressigen Tag im Büro ausklingen zu lassen. So kann man den Feierabend mit Entspannung in Empfang nehmen. Doch wie viele von uns gehen tatsächlich nach der Arbeit spazieren, setzen sich auf die bequeme Couch im schön eingerichteten Wohnzimmer und genießen die freie Zeit? Wir können oft, aber erlauben es uns nicht. Vielleicht weil unsere Gesellschaft uns darauf getrimmt hat immer weiterzulaufen, in dem Hamsterrad welches sich immer weiterdreht.
Aussteigen heißt hier das Zauberwort! Das funktioniert nicht auf Dauer – für die meisten zumindest nicht, aber hin und wieder. Versuch es mal, es bewirkt Wunder. Ich erlebe das immer wieder. Ruheoasen sind Gold wert und machen uns widerstandsfähiger. So veränderst du auch deinen Blick auf das eingangs erwähnte „Hamsterrad“.
Was du nun tun kannst
Dir ist eigentlich bewusst, dass du etwas verändern musst und dir mehr Zeit für dich selbst nehmen solltest. Irgendwie klappt das aber nicht so richtig und es schleichen sich andere Termine ein, die deine Ruheoase verschwinden lassen. Ich möchte dir folgende drei Tipps geben:
- Terminplaner zücken und Freizeit planen: Im Prinzip gibt es hier nicht viel zu schreiben. Ich habe mir beispielsweise immer den Donnerstagabend als meinen ganz persönlichen Abend terminiert. Jeden Montag wenn die Woche los ging und richtig Fahrt aufnahm wusste ich – hey da ist ja der Donnerstagabend, da werde ich meine Serien anschauen, ein bisschen schreiben oder mal wieder malen.
- Du kannst nur „funktionieren“, wenn du dich von deinem stressigen Alltag auch wirklich erholst. Viele von uns erreichen sonst ihren persönlichen „Anschlag“ und dann geht gar nichts mehr. Mache dir also bewusst, dass nicht nur dein Smartphone die Batterie aufladen muss, sondern auch du. Vor allem du. Und funktionieren ist übrigens ein ganz schreckliches Wort.
- Einfach mal machen: Ich möchte jetzt wirklich nicht böse klingen. Es ist nicht meine Intention deine Gefühle zu verletzten, wenn ich jetzt sage, dass du aufhören sollst Ausreden zu finden. Selbst bei einer 60 Stunden Woche ist es möglich sich in Ruheoasen zu begeben und bewusst zu entspannen. Versuche es also einfach mal. Auch ein fleißiges Bienchen braucht mal ’ne Pause.
Was sind deine persönlichen Ruheoasen, die du dir im Alltag schaffst? Schreib es mir gerne in die Kommentare! 🙂
Ich wünsche dir einen wunderschönen Tag! Das Bild ist übrigens an einem Wasserfall in Korsika in der Nähe von Corte entstanden. Wir hatten dort eine wunderschöne Zeit in unseren Flitterwochen verbracht.
Bis bald,
Eure Ailyn
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