Gemmotherapie – die Lebenskraft der Knospen

Gemmotherapie

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Vergangenes Wochenende hatte ich mal wieder ein super spannendes Seminar, von dem ich euch heute gerne ein bisschen mehr erzählen möchte. Ich war an einer Fortbildung zur Gemmotherapie, die nun auch sicherlich große Bedeutung in meiner Naturheilpraxis bekommen wird. Sie kann bei einer Vielzahl von Erkrankungen eingesetzt werden. Wir hatten sogar die Möglichkeit selbst ein Gemmo Mazerat herzustellen.

Bitte beachte, dass dieser Artikel nicht als Hinweis zur Selbsmedikation oder Heilung von diversen Krankheiten gilt. Im Falle einer Erkrankung solltest du jederzeit deinen Arzt oder Therapeuten kontaktieren.

Was ist die Gemmotherapie?

Bei der Gemmotherapie handelt es sich um eine noch relativ junge Therapieform, bei der Mazerate aus dem „Lebendigstem der Pflanze“ hergestellt werden, nämlich  aus dem Embryonalgewebe frischer Knospen. Aus einer Knospe entsteht quasi das 10-fache an Pflanzengewebe. Zudem enthält so eine kleine Knospe, die gesamte genetische Information einer Pflanze.

Die besonderen Inhaltsstoffe im Überblick:

  • Oligosaccharide, die das Längenwachstum und die Differenzierung von Zellen der Pflanze beeinflussen und auch als Abwehrmechanismen gegen Bakterien und Pilze gelten
  • Auxine: Phytothormone, die das Wachstum von Pflanzen regulieren und als Herbizide wirken. Außerdem setzen sie Oligosaccharide in der Pflanze frei.
  • Gibberelline: wurden durch einen japanischen Forscher 1926 entdeckt und als „verrückte Reiskeimlinge“ betitelt, sie regen die Keimung und die Blütenknospen zum Blühen an
  • außerdem: Enzyme und Phytoproteine

Bei diversen Erkrankungen kommt es zu einer Proteinverschiebung im Blut, die sich auch durch einen Bluttest beim Arzt nachweisen lässt. Gemmotherapeutische Mittel sollen das Potential besitzen die Proteinverschiebung auszugleichen und diese in ihren Normalzustand zu führen. Manche verwechseln die Gemmotherapie mit der Homöopathie und setzen die beiden Therapieformen gleich. Die Gemmotherapie hat aber nichts mit der Homöopathie zutun, weil in gemmotherapeutischen Mitteln immer noch genügend Substanz einer Pflanze nachweisbar ist.

Bisher ist die Gemmotherapie in Deutschland leider noch nicht so verbreitet. In Fachkreisen hat sich die Anwendung der Gemmo-Präparate jedoch relativ schnell herum gesprochen und wird oftmals bereits mit großem Erfolg in Praxen eingesetzt. Ich vermute mal, dass sich der Einsatz der Gemmotherapie gerade aufgrund der großen Erfolge und der wirklich einfachen Handhabung der Präparate, weiterhin in der Naturheilkunde verbreiten wird. In Frankreich ist diese Therapieform beispielsweise deutlich bekannter, als bei uns in Deutschland.

Hier haben wir beispielsweise die Knospen der schwarzen Johannisbeere (ribes nigrum) zerkleinert und für den ersten Auszug, in einem Braunglas, vorbereitet. Ihr könnt euch nicht vorstellen, was für ein toller Duft dabei verströmt wurde. 🙂

Wo wird die Gemmotherapie eingesetzt?

Bisher wird die Gemmotherapie vor allem in naturheilkundlichen Praxen eingesetzt. Von unserer Dozentin Cornelia Stern (Heilpflanzenschule Freiburg), die sich seit Jahren mit der Gemmotherapie befasst und ihre Verbreitung in Europa unterstützt, konnten wir unglaublich interessante Informationen erhalten.

Es ist nämlich gar nicht so, dass nur Heilpraktiker die Gemmotherapie in Praxen einsetzen, sondern auch Ärzte und diverse Kliniken.

Sie wird in der Naturheilkunde bei diversen Beschwerden eingesetzt, wie z.B.:

  • Hauterkrankungen und Asthma bronchiale
  • Erkältungskrankheiten
  • Hormonellen Dysbalancen (z.B. PMS oder Wechseljahresbeschwerden)
  • Schmerzen am Bewegungsapparat
  • Magen-Darm-Erkrankungen

Dies ist nur eine Reihe der Gebiete, bei denen die Gemmotherapie in Praxen eingesetzt wird. Ich möchte hier nicht auf ein bestimmtes Mittel für eine gewisse Erkrankung hinweisen, da ihr die Einnahme der Mittel, am besten mit eurem Therapeuten besprechen, oder euch selbst durch Fachliteratur belesen solltet. Präprate werden u.a. aus der Heckenrose (Rosa canina), der schwarzen Johannisbeere (ribes nigrum) oder auch dem wolligen Schneeball (Viburnum lantana) hergestellt. Das ist aber wirklich nur eine sehr kleine Auswahl.

Meine Erfahrungen aus dem Seminar

Mir hat dieses Seminar, wie die vielen anderen Kurse der Heilfplanzenschule Freiburg, wieder einmal großen Spaß gemacht. Ich habe die Gemmotherapie auch schon vor dem Seminar in meiner Praxis eingesetzt und fand es einfach spannend nochmal viel tiefer in das Thema einzusteigen. Wir haben übrigens auch selbst Knospen gesammelt und diese zu gemmotherapeutischen Präparaten verarbeitet. Ich werde auch fleißig selbst ausprobieren. Mein 1. Ansatz aus der Heckenrose (rosa canina) ist leider erst in drei Wochen fertig zur Anwendung. Bis dahin dürfen die Knospen noch fleißig in pflanzlichem Glycerin und Alkohol verbleiben. 🙂

Wollt ihr mehr zu diesem Thema erfahren? Ich kann euch generell einmal sehr die Heilpflanzenschule Freiburg ans Herz legen. Ich habe dort schon einige Seminare gemacht und bin jedes Mal aufs Neue sehr angetan von den sehr lieben und unglaublich kompetenten Dozenten. Das Team ist spitze und ich möchte an dieser Stelle auch nochmal alle ganz lieb grüßen. Hier möchte ich euch noch das Buch von Cornelia Stern zur Gemmotherapie* verlinken. Schaut mal rein, es ist wirklich faszinierend, was die kleinen Knospen so drauf haben!

Der einzige „Nachteil“, wenn man selbst so ein Mittelchen herstellen möchte: Du kannst das nur im Frühjahr machen! 😉 Und du musst wirklich schnell sein, denn die Knospen dürfen nicht schon mit dem Blühen angefangen haben. Du solltest also den richtigen Zeitpunkt erwischen und niemals zu viele Knospen eines Astes verwenden. Hier sollte also ganz behutsam mit dem, was uns die Natur schenkt, umgegangen werden.

Ich hoffe ich konnte euch mit diesem Artikel einen kleinen Einblick zur Gemmotherapie geben. Habt ihr schon Erfahrungen damit sammeln können?

Bis bald,

Eure Ailyn

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Comments

    • Ables
    • 16. März 2018
    Antworten

    Danke Ailyn 🙂 ♥

  1. Antworten

    Danke für den spannenden Artikel. Ich verwende gerne Ribes Nigrum Gemmo Spray bei Halsbeschwerden und beginnenden Erkältungen. Hilft immer sehr gut.

    1. Antworten

      Danke dir für deinen kleinen Erfahrungsbericht mit Ribes nigrum 🙂

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