Das Sonnenvitamin D, das zu den fettlöslichen Vitaminen gezählt wird, ist für unseren Körper von großer Bedeutung. Der Begriff Vitamin D ist in diesem Fall allerdings etwas irreführend. Dieses, ist nämlich streng genommen kein richtiges Vitamin. Unter Vitaminen versteht man essentielle organische Verbindungen, die der Körper mit der Nahrung aufnehmen muss, da sie nicht vom Körper selbst (in ausreichender Menge) hergestellt werden können.
Bei Vitamin D ist das anders, denn bei ausreichender Sonnenbestrahlung kann der Körper ca. bis zu 90 % des Bedarfs selbst produzieren. Die Nahrung deckt den Rest, der benötigten Menge. Einen großen Beitrag dazu hatte ich schon mal vor einiger Zeit verfasst: Vitamin D – Das Sonnenvitamin.
Eine weitaus passendere Bezeichnung für das Vitamin D wäre „Hormon-Vorstufe“. Im Körper wird es nämlich in ein Hormon, das Calcitriol, über verschiedene Prozesse, umgewandelt.
Vitamin D – Zufuhrempfehlung
In unseren Breitengraden ist die Bildung von Vitamin D über die Haut nur von März bis Oktober möglich. Unter idealen Umständen könnte der Körper sogar ausreichend Vitamin D Reserven anlegen. Dennoch gibt es viele Faktoren, die seine Aufnahme erschweren, weshalb eine Supplementierung mit Vitamin D in den Wintermonaten empfohlen wird.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt eine tägliche Zufuhr von mind. 800 i.E. (internationale Einheiten). Dieser Schätzwert geht aber davon aus, dass kein Vitamin D über die Haut gebildet wird, sondern lediglich über die Ernährung aufgenommen wird. Eine reine Deckung des Bedarfs ist allein über die Nahrung nicht möglich.

Vitamin D Mangel
Wird der 25-Hydroxy-Vitamin-D3 Spiegel gemessen, kommt man bei dem Robert-Koch-Institut zu folgenden Referenzwerten, was den Vitamin D Mangel betrifft:
- Werte unter 30 nmol/L: Mangelhafte Versorgung mit einem erhöhten Risiko für Krankheiten wie Rachitis, Osteomalazie und Osteoporose
- Werte von 30 bis 49 nmol/L: Suboptimale Versorgung mit möglichen Folgen für die Knochengesundheit
- Werte von 50 bis 74 nmol/L: Ausreichende Versorgung in Bezug auf die Knochengesundheit
- Werte von 75 bis 124 nmol/L: Ausreichende Versorgung in Bezug auf die Knochengesundheit ohne weiteren Zusatznutzen für die Gesundheit.
- Werte von über 125 nmol/L: Mögliche Überversorgung, die für den Körper negative gesundheitliche Folgen haben kann, zum Beispiel Hyperkalzämien, die zu Herzrhythmusstörungen oder Nierensteinen führen können.
Besonders interessant ist, dass ca. 57% der Männer und 58% der Frauen nicht einmal den Vitamin D3 Mindestspiegel von 20ng/ml erreichen. Zur kalten Jahreszeit und in den Wintermonaten sind es teilweise bis zu 90% der Menschen.
Symptome eines Vitamin D3 Mangels können sein:
- Störungen des Allgemeinbefindens, wie Müdigkeit, Schlaflosigkeit, Antriebsschwäche
- Innere Unruhe, Rastlosigkeit, Konzentrationsstörung
- Schlechtes Immunsystem mit erhöhter Infektanfälligkeit
- Erhöhtes Risiko an Diabetes mellitus Typ 2 zu erkranken
- Probleme des Bewegungsapparates, v.a. Abnahme der Knochendichte durch die ungenügende Aufnahme von Calcium, bedingt durch fehlendes Vitamin D3, bei Kindern besteht erhöhtes Risiko an eine Rachitis und Skelettdeformation zu entwickeln
- Fertilitätsstörungen bei Mann und Frau
Mittlerweile gibt es zahlreiche Studien (Quellen unter dem Beitrag), die eine positive Auswirkung von Vitamin D Supplementierung auf den menschlichen Körper belegen. Einige belegte Wirkungsweisen möchte ich euch gerne näher vorstellen.

Knochenwachstum und Dichte
Eine jüngste Studie führte Untersuchungen an 21 kenianischen Kindern im Alter zwischen 3 und 24 Monaten durch, die an Rachitis litten. Forscher kamen zu dem Ergebnis, dass dies durch eine schlechte Ernährung verursacht wurde. Es konnten bei 71% der Kinder ein drastischer Mangel an Vitamin D3 festgestellt werden. Ein Vitamin-D-Mangel lässt daher auf die Verbindung mit degenerativen Knochenerkrankungen schließen.
Um einem derartigen Szenario in Deutschland vorzubeugen, erhalten Säuglinge in Deutschland ab der zweiten Woche für ein Jahr täglich 500 i.E. Vitamin D als Supplement. Hier wurde festgestellt: Nehmen Mütter zu wenig des Vitamins auf, kommen Säuglinge mit zu niedrigen Vitamin D-Werten zur Welt.
Mehrere Studien belegen, dass Vitamin D Knochenbrüche und altersbedingte Knochenerkrankungen im späteren Alter begünstigen kann. Ältere Menschen können i.d.R. weniger gut Vitamin D aufnehmen, wodurch der Vitamin-D-Mangel zu Osteoporose, Knochenabbau, Knochenerweichung und Knochenbrüchen führen kann. Um dem vorzubeugen, können hohe Dosen Vitamin D gemeinsam mit Calcium verabreicht werden.
Immunsystem und Vitamin D
Diverse Studien zeigen, dass sich durch die Gabe von Vitamin D eine Infektionsanfälligkeit senken lässt. Auch eine Studie an Schulkindern belegt, dass die Anfälligkeit gegenüber der Grippe bei der Testgruppe mit regelmäßiger Vitamin D Supplementierung um ca. 40 – 60% sank.
Fruchtbarkeit und Kinderwunsch
Vitamin D hat eine außerordentlich wichtige Bedeutung für das Hormonsystem, nicht nur für die Frau, sondern auch für den Mann.
Es ist in der Lage die Produktion der männlichen und weiblichen Geschlechtshormone zu unterstützen. Gleichzeitig soll es den Testosteronspiegel erhöhen und die Spermienproduktion günstig beeinflussen. Es hat zudem eine Bedeutung in Bezug auf den weiblichen Zyklus, soll diesen regulieren und den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut unterstützen. Zu diesem Ergebnis kam Dr. Elisabeth Lerchbaum, der medizinischen Universität in Graz.
Daraus lässt sich schließen, dass Vitamin D eine herausragende Rolle für die Fruchtbarkeit bei Mann und Frau hat. Auch das PCO-Syndrom und typische Frauenerkrankungen wie Endometriose, sollen durch Vitamin D positiv beeinflusst werden.

Depressionen und Vitamin D
Für die Entstehung von Glücksgefühlen ist das Hormon Serotonin zuständig. Nebenbei hat das Glückshormon allerdings noch viele weitere Aufgaben im Körper. Es regelt unseren Appetit, hat Einfluss auf die Körpertemperatur und unseren Antrieb. Zudem beeinflusst es maßgeblich unseren Schlaf-Wach-Rhythmus und das Schmerzempfinden.
Vitamin D ist für die körpereigene Produktion eines wichtigen Enzyms unerlässlich, das eine Schlüsselrolle bei der Umwandlung der Aminosäure Tryptophan in die Serotoninvorstufe 5-HTP spielt.
Eine finnische Studie konnte eindeutige Hinweise dafür finden, dass das Depressionsrisiko mit einem höheren Vitamin-D Level sinkt. Auch in Australien konnte eine Studie eine ähnliche Wirkungsweise bei der so häufig vorkommenden Wochenbettdepressionen, nach einer Schwangerschaft, feststellen.
Nicht gerade selten wird in der Medizin und ebenso in der Naturheilkunde, bei Depressionen, ein Blick auf den Vitamin-D-Spiegel geworfen. Oft werden erniedrigte Werte bis hin zu einem schweren Mangel gefunden, der gemeinsam mit einem Therapeuten behoben werden sollte. Die Depression könnte sich dadurch in ihrem klinischen Verlauf verbessern.
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Herz-Kreislauf-System
Wenn es um die Herzbelastung bei Gewichtsreduktionen geht, konnte man bei einigen Studien positive Ergebnisse mithilfe von Vitamin D erzielen.
Auch bei Arteriosklerose konnten positive Effekte von Vitamin D Supplementen nachgewiesen werden. Ein Mangel kann die arterielle Steifigkeit erhöhen, wodurch es vermehrt zu Gefäßablagerungen kommt. Dadurch besteht ein erhöhtes Risiko an Arteriosklerose zu erkranken. Eine Studie aus Washington bestätigt eine Hemmung bei der Entstehung sogenannter Schaumzellen (verkalkte Blutgefäße) durch Vitamin D.
Ein niedriger Vitamin D3-Spiegel kann zudem zu verringerten Werten des gesunden HDL-Cholesterins führen. Da das HDL der Vorbeugung von Ablagerungen schlechten LDL-Cholesterins an den Gefäßwänden dient, führt ein Vitamin-D-Mangel eher zu „verkalkten“ Arterien. Aus diesem Grund sollte bei Arteriosklerose und zu hohen Cholesterinwerten immer auch an einen Vitamin D Mangel gedacht werden und ggf. eine Blutuntersuchung beim Arzt veranlasst werden.
Diabetes und Insulinresistenz
Eine Verabreichung von Vitamin D Supplementen kann sich positiv auf die Insulinsekretion und Insulinsensitivität auswirken. In einer Studie wurden übergewichtigen Patienten mit Diabetesvorstufe 4.000 i.E. Vitamin D3 pro Tag verabreicht. Nach 12 Wochen war die Insulinsekretion und Insulinsensitivität verbessert.
Auch bei einer weiteren Untersuchung bei mehr als 10.000 Kleinkinder sah hier vielversprechend aus. Eine Gabe von Vitamin D verringerte das Risiko, an Diabetes zu erkranken.

Neurodermitis und Vitamin D
Patienten mit der Hautekrankung Neurodermitis sollen eine deutlich verringerte Cathelicidine-Bildung aufweisen. Dabei handelt es sich um Peptide, die eine antimikrobielle Wirkung haben und bei gesunden Menschen dafür sorgen, dass die Haut vor Infektionen geschützt wird. In einer Studie der University of California erhielten 14 Kontrollpersonen über drei Wochen täglich 4000 i.E. Vitamin D3. Im Anschluss stieg die Cathelicidine-Bildung der Neurodermitiker in der Haut deutlich an. Auch die Höhe des IGE-Wertes sei abhängig von einem gesunden Vitamin D3 Spiegel im Blut, der ebenfalls signifikante Auswirkungen auf den Verlauf der Neurodermitis hat.
Übergewicht und Vitamin D
Eine Studie belegt, dass Vitamin D beim Fettabbau helfen könnte. Zudem ist Fakt, dass übergewichtige und fettleibige Menschen einen erhöhten Bedarf daran haben. Sie benötigten laut verschiedenen Studien eine höhere Supplementierung mit Vitamin D, um die empfohlene Vitamin D Konzentration zu erreichen.
Auch die Ärztezeitung schrieb am 14.03.2013 in einem Artikel „Übergewicht führt zu Vitamin-D-Mangel“. Unklar sei jedoch ob übergewichtige Menschen aufgrund eines Vitamin-D-Mangels dick sind oder durch das Übergewicht erst einen Vitamin-D-Mangel entwickeln. Für eine Gewichtsabnahme spielt das Vitamin D zwar eine wichtige Rolle, jedoch sollte dieses nicht zum „Abspecken“ missbraucht werden. Interessanterweise führt eine Gewichtszunahme um 10 % bereits zu einem Absinken des Vitamin-D-Levels um ganze 4 %.

Empfohlene Zufuhr von Vitamin D3
Man muss bedenken, dass in unseren Breitengraden die körpereigene Vitamin D Bildung, über die Haut, nur von März bis Oktober möglich ist. Über diese Monate könnte der Körper unter idealen Umständen ausreichend Reserven anlegen. Leider gibt es jedoch viele Faktoren, die die Aufnahme von Vitamin D erschweren, so dass mittlerweile empfohlen wird, in den Wintermonaten zu einem Vitamin D Supplement zu greifen.
Faktoren, von denen die Vitamin D Aufnahme abhängig sein kann: Jahreszeit, Uhrzeit, Wetter, Luftverschmutzung, Lebensalter, Hautfarbe, Einsatz von Sonnenschutzmittel, Kleidungsgewohnheiten, Aktivität im Freien, individuelle Erkrankungen oder der Einsatz von Medikamenten.
Mit diesem Beitrag wollte ich dir die Wichtigkeit von Vitamin D näher bringen. Wenn du dir nun nicht sicher bist, ob du ein Vitamin D Supplement benötigst oder nicht, empfehle ich dir deinen Vitamin D Status bei deinem Therapeuten über ein Blutbild erstellen zu lassen. Ich bestelle mein Supplement* mit Vitamin D3, K2 und Vitamin A seit vielen Jahren bei Tisso (Rabattcode:eatcarelive).
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Eure Ailyn
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Quelle: netdoktor.de // vitalinstitut.net // https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Uebergewicht-fuehrt-zu-Vitamin-D-Mangel-267954.html // https://www.diagnostisches-centrum.de/laborleistungen/mikronährstoffanalysen-nach-indikationen/129-fachartikel/fachartikel-haut/656-neurodermitis-und-mikronaehrstoffe?rCH=2 // https://www.zentrum-der-gesundheit.de/news/fruchtbarkeit-und-vitamin-d-170604040.html
Bild Übergewicht: <a href=“https://www.freepik.com/free-photos-vectors/background“>Background photo created by jcomp – www.freepik.com</a>
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